Black Gospel

Black Gospel ist eine Musikrichtung, die aus dem Negro Spiritual (heute Black Spiritual) entstanden ist.

Die Spirituals waren vor 1865 die Musik der afroamerikanischen Gemeinden der USA, als die meisten Afroamerikaner Sklaven in den südlichen US-Bundesstaaten waren. Man sang sie wie Volkslieder und Kirchenlieder. Die Fisk Jubilee Singers entwickelten um 1870 eine kunstvolle Vortragsweise dieser Lieder und machten sie auf Tourneen bekannt.

Die Gospellieder wurden ab etwa 1900 von Komponisten geschrieben und vermarktet, d. h. für diese neue Art Spirituals wurden Urheberrechte geltend gemacht, entsprechend dem gewachsenen Selbstbewusstsein der Afroamerikaner als US-Bürger.

Der erste wichtige Komponist war Charles Albert Tindley (1851/1856–1933). In seiner Kindheit musste er als freier Feldarbeiter neben Sklaven arbeiten. Nach dem Bürgerkrieg heiratete er und zog nach Philadelphia. Er machte – teils durch Fernkurse – seine Ausbildung zum Methodistenpfarrer. Als er 20 Jahre später die Gemeinde übernahm, vergrößerte er die Gemeinde von 130 auf 10.000 Mitglieder. Er schrieb Lieder wie „Nothing Between My Soul and the Saviour“ und „We'll Understand it By and By“. 1901 erschienen acht seiner Lieder in Austin Miles's „New Songs of the Gospel“. Sein bis heute beliebtester Song ist „Stand By Me“.

Thomas A. Dorsey ist ein weiterer wichtiger Komponist. Von ihm stammt u. a. das als Precious Lord bekannte Gospellied.

Die Black Gospel Musik begeisterte nicht nur die Kirchenchöre der afroamerikanischen Gemeinden, es gründeten sich auch viele professionelle Gospel-Ensembles. Black Gospel zeichnet sich in Konzerten und Gottesdienst vor allem durch Schaffung einer Atmosphäre heiliger Ekstase aus, oft mit Zurufen aus dem bewegten Publikum.

Um die Entstehung und die musikalischen Merkmale der Gospelmusik zu verstehen, muss man sich die Geschichte der Afroamerikaner in der Sklavenzeit und in der Entwicklung ihrer Kirchen vor Augen halten.


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